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Vorläufiges Ergebnis 2014

27. fevereiro 2015

Geschäftsentwicklung
Der Absatz des RHI Konzerns erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von rund 1.768.000 Tonnen auf rund 1.868.000 Tonnen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dies lässt sich hauptsächlich auf gesteigerte Verkaufsaktivitäten der Division Rohstoffe zurückführen. Der Umsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr € 1.721,2 Mio nach € 1.754,7 Mio im Jahr 2013. Während die Umsatzerlöse der Division Stahl um 1,0% anstiegen, verzeichnete die Division Industrial aufgrund kundenseitiger Verschiebungen von Großprojekten im Geschäftsbereich Nichteisenmetalle sowie einer schwächeren Nachfrage im Geschäftsbereich Glas einen Umsatzrückgang von 8,5% im Jahresvergleich.

Das operative Ergebnis vor Wertminderungsaufwendungen und Restrukturierungseffekten erhöhte sich von € 126,8 Mio im Vorjahr auf € 141,9 Mio im abgelaufenen Geschäftsjahr. Während die Division Stahl von einem verbesserten Produktmix sowie einer höheren Auslastung der Produktionskapazitäten infolge der Anfang des Jahres 2014 erfolgten Schließung des Werkes Duisburg, Deutschland, profitierte, ging das operative Ergebnis der Division Industrial infolge gesunkener Umsätze und einer damit einhergehenden Unterdeckung der Fixkosten in den Produktionswerken zurück. Das operative Ergebnis der Division Rohstoffe verbesserte sich aufgrund der erzielten Fortschritte in der Optimierung der Schmelzmagnesiaproduktion am Standort Porsgrunn, Norwegen.

Das EBIT betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr € 109,3 Mio und beinhaltet Wertminderungen bestehender Vermögenswerte des Geschäftsbereiches Glas in Höhe von rund € 12 Mio sowie rund € 7 Mio betreffend die Schmelzmagnesiaproduktion in Norwegen. Zusätzlich ist das EBIT des Jahres 2014 durch Restrukturierungsaufwendungen infolge der Einstellung der Fertigung am Standort Kretz, Deutschland, im Zuge der Optimierung der Rohstoffaufbereitung in Europa in Höhe von rund € 10 Mio sowie der Schließung des Werkes Duisburg, Deutschland, in Höhe von rund € 4 Mio belastet. Im Vorjahr betrug das EBIT € 111,1 Mio und beinhaltete unter anderem Nettoerträge aus der Beendigung des US Chapter 11-Verfahrens in Höhe von rund € 76 Mio, Restrukturierungsaufwendungen für die Schließung des Standortes Duisburg, Deutschland, in Höhe von rund € 25 Mio und eine Wertminderung für den Standort Porsgrunn, Norwegen, in Höhe von rund € 65 Mio.

Das Ergebnis nach Ertragsteuern betrug im Geschäftsahr 2014 somit € 52,5 Mio nach € 63,4 Mio im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich von € 1,57 auf € 1,28. Der Vorstand der RHI AG wird in der Hauptversammlung am 8. Mai 2015 eine Dividende in Höhe von € 0,75 vorschlagen.

Finanz- und Vermögenslage
Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von € 171,5 Mio auf € 72,4 Mio im abgelaufenen Geschäftsjahr. Während der Vorjahreswert aufgrund der Nettoeinzahlungen resultierend aus der Beendigung des US Chapter 11-Verfahrens in Höhe von € 24,8 Mio positiv beeinflusst ist, ist die Entwicklung im Jahr 2014 durch den Anstieg des Working Capitals um € 89,9 Mio belastet. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beinhaltete im Vorjahr Auszahlungen in Zusammenhang mit dem Erwerb der 69,6%-Beteiligung an der indischen Orient Refractories Ltd. in Höhe von € 48,7 Mio und reduzierte sich von € -125,1 Mio im Jahr 2013 auf € -61,1 Mio im Jahr 2014.

Das Working Capital betrug am Ende des Geschäftsjahres € 570,9 Mio nach € 481,0 Mio im Vorjahr. Der Anstieg der Vorräte um rund € 40 Mio lässt sich insbesondere auf Regionen zurückführen, wo RHI über keine Produktionskapazitäten verfügt, wie beispielsweise Nord- und Südamerika, und ist zusätzlich durch Wechselkurseffekte, wie beispielsweise einen im Vergleich zum Euro stärkeren US-Dollar, beeinflusst. Aktuell arbeitet RHI an neuen Ansätzen zur Optimierung der Lieferkette mit dem Ziel, die Bestände nachhaltig um rund € 100 Mio zu reduzieren. Die höheren Außenstände resultieren unter anderem aus einem mit mehr als € 186 Mio Monatsumsatz sehr starken Dezember 2014.

Die Bilanzsumme des RHI Konzerns erhöhte sich vor allem aufgrund des Anstieges des Working Capitals sowie höherer langfristiger Finanzverbindlichkeiten infolge der Begebung eines Schuldscheindarlehens um 7,9% von € 1.724,0 Mio im Vorjahr auf € 1.860,5 Mio im Jahr 2014. Das Eigenkapital des RHI Konzerns betrug zum Stichtag 31.12.2014 € 493,9 Mio nach € 485,5 Mio im Vorjahr. Die Konzernbilanz zum 31.12.2014 weist Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von € 466,9 Mio (Vorjahr: € 422,9 Mio) aus. Das entspricht dem rund 2,3-fachen EBITDA des Jahres 2014.

Division Stahl
Der Umsatz der Division Stahl erhöhte sich von € 1.097,5 Mio um 1,0% auf € 1.108,8 Mio. Der deutliche Umsatzrückgang in Südamerika aufgrund einer ausgeprägten Wettbewerbssituation infolge der starken Abwertung lokaler Währungen konnte durch Zuwächse in allen anderen Regionen ausgeglichen werden. Insbesondere gestaltete sich die Geschäftsentwicklung in Indien, Afrika sowie im Nahen Osten erfreulich, wo deutliche Umsatzsteigerungen erzielt wurden. Das operative Ergebnis erhöhte sich aufgrund von Verbesserungen im Produktmix sowie einer höheren Auslastung der Produktionskapazitäten infolge der Anfang des Jahres erfolgten Schließung des Werkes Duisburg, Deutschland, von € 64,4 Mio im Vorjahr auf € 93,1 Mio im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Division Industrial
Der Umsatzrückgang der Division Industrial von € 619,0 Mio im Jahr 2013 auf € 566,6 Mio im Jahr 2014 lässt sich insbesondere auf eine schwächere Nachfrage in den Geschäftsbereichen Nichteisenmetalle und Glas zurückführen. Während bei ersterem sinkende Metallpreise vielfach zu kundenseitigen Verschiebungen von Großreparaturen führten, belasteten bei letzterem weltweite Überkapazitäten das Marktumfeld. Das operative Ergebnis reduzierte sich infolge gesunkener Umsätze und einer damit einhergehenden Unterdeckung der Fixkosten in den Produktionswerken von € 70,2 Mio im Jahr 2013 auf € 48,6 Mio im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Division Rohstoffe
Der Umsatz der Division Rohstoffe erhöhte sich von € 274,4 Mio im Vorjahr um 10,5% und betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr € 303,3 Mio. Dies lässt sich sowohl auf eine gesteigerte interne Nachfrage als auch auf einen höheren Außenumsatz zurückführen. Das operative Ergebnis erhöhte sich von € -7,8 Mio im Vorjahr auf € 0,2 Mio im abgelaufenen Geschäftsjahr. Diese Entwicklung spiegelt die erzielten Fortschritte in der Optimierung der Schmelzmagnesiaproduktion am Standort Porsgrunn, Norwegen, sowie die Erfolge aus einem kontinuierlichen Verbesserungsprogramm wider.

Ausblick
Der im Zuge der Ad-hoc-Meldung vom 23. Jänner 2015 gegebene Ausblick wird bestätigt. RHI erwartet somit unverändert aufgrund der erfreulichen Entwicklung des Auftragseinganges während der vergangenen Monate sowie der vom Management gesetzten Maßnahmen in dem derzeitigen makroökonomischen Umfeld eine Umsatzsteigerung von rund 3% gegenüber dem Vorjahr sowie eine operative Ergebnis-Marge von rund 9%. Eine weitere Stärkung des US-Dollars gegenüber dem Euro lässt für Umsatz und EBIT weitere positive Effekte erwarten. Im Jahr 2015 wird der RHI Konzern Investitionen in Höhe von rund € 80 Mio tätigen.

Vorläufige Kennzahlen in € Mio   2014 2013   Delta
Bilanzsumme 1.860,50 1.724,00 7,90%
Eigenkapital 493,9 485,5 1,70%
Eigenkapitalquote (in %) 26,50% 28,20% -1,7pp
Investitionen in Sachanlagen und immat.Vermögen 76,2 89,4 -14,80%
Nettofinanzverbindlichkeiten 466,9 422,9 10,40%
Gearing-Ratio (in %) 94,50% 87,10% 7,4pp
Nettofinanzverbindlichkeiten / EBITDA 2,3 1,6 0,7
Working Capital 570,9 481 18,70%
Working Capital (in %) 33,20% 27,40% 5,8pp
Capital Employed 1.225,30 1.138,80 0,00%
Return on average capital employed (in %) 6,50% 7,30% -0,8pp
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 72,4 171,5 -57,80%
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -61,1 -125,1 51,20%
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 24,6 -112,8 121,80%

 

 

Vorläufige Kennzahlen 2014
in € Mio     2014 2013   Delta   4Q/14 4Q/13   Delta
Umsatzerlöse 1.721,20 1.754,70 -1,90% 466,5 456,6 2,20%
Division Stahl 1.108,80 1.097,50 1,00% 293,6 278,7 5,30%
Division Industrial 566,6 619 -8,50% 162,7 170,9 -4,80%
Division Rohstoffe
     Außenumsatz 45,8 38,2 19,90% 10,2 7 45,70%
     Innenumsatz 257,5 236,2 9,00% 62,6 58,1 7,70%
EBITDA 1) 199,4 260,7 -23,50% 51,8 42,9 20,70%
EBITDA-Marge 11,60% 14,90% -3,3pp 11,10% 9,40% 1,7pp
Operatives Ergebnis 2) 141,9 126,8 11,90% 41,8 18 132,20%
Division Stahl 93,1 64,4 44,60% 27,9 7,1 293,00%
Division Industrial 48,6 70,2 -30,80% 18,2 19,7 -7,60%
Division Rohstoffe 0,2 -7,8 102,60% -4,3 -8,8 51,10%
Operative Ergebnis-Marge 8,20% 7,20% 1,0pp 9,00% 3,90% 5,1pp
Division Stahl 8,40% 5,90% 2,5pp 9,50% 2,50% 7,0pp
Division Industrial 8,60% 11,30% -2,7pp 11,20% 11,50% -0,3pp
Division Rohstoffe 3) 0,10% -2,80% 2,9pp -5,90% -13,50% 7,6pp
EBIT 109,3 111,1 -1,60% 11,9 -53 122,50%
Division Stahl 91,4 97,3 -6,10% 27,7 3,3 739,40%
Division Industrial 34,9 86,8 -59,80% 5,7 17,7 -67,80%
Division Rohstoffe -17 -73 76,70% -21,5 -74 70,90%
EBIT-Marge 6,40% 6,30% 0,1pp 2,60% -11,60% 14,2pp
Division Stahl 8,20% 8,90% -0,7pp 9,40% 1,20% 8,2pp
Division Industrial 6,20% 14,00% -7,8pp 3,50% 10,40% -6,9pp
Division Rohstoffe 3) -5,60% -26,60% 21,0pp -29,50% -113,70% 84,2pp
Finanzergebnis -32,7 -29,8 -9,70% -10,3 -1,9 -442,10%
Anteiliges Ergebnis aus
Gemeinschaftsunternehmen 8,2 8 2,50% 2,5 2,8 -10,70%
Ergebnis vor Ertragsteuern 84,8 89,3 -5,00% 4,1 -52,1 107,90%
Ertragsteuern -32,3 -26,6 -21,40% -3,2 13,6 -123,50%
Ertragsteuern in (%) 38,10% 29,80% 8,3pp 78,00% 26,10% 51,9pp
Ergebnis aus fortgeführten
Geschäftsbereichen 52,5 62,7 -16,30% 0,9 -38,5 102,30%
Ergebnis aus aufgegebenen
Geschäftsbereichen 0 0,7 -100,00% 0 0,7 -100,00%
Ergebnis nach Ertragsteuern 52,5 63,4 -17,20% 0,9 -37,8 102,40%
Ergebnis je Aktie in € 4)
Fortgeführte Geschäftsbereiche 1,28 1,55 0,01 -0,97
Aufgegebene Geschäftsbereiche 0 0,02 0 0,02

1) 2013 angepasst um Erträge aus der Auflösung von passivierten Investitionszuschüssen 2) EBIT vor Wertminderungsaufwendungen, Restrukturierungseffekten und Ergebnis aus US Chapter 11-Verfahren 3) basierend auf Außen- und Innenumsatz 4) unverwässert und verwässert Gearing ratio: Nettofinanzverbindlichkeiten / Eigenkapital Working Capital: Vorräte + Forderungen aus L&L und langfristigen Fertigungsaufträgen – Verbindlichkeiten aus L&L – erhaltene Anzahlungen Capital Employed: Sachanlagen + Firmenwerte + sonstige immaterielle Vermögenswerte + Working Capital Return on average capital employed: (EBIT – Steuern) / durchschnittliches Capital Employed