Der RHI Konzern konnte im abgelaufenen 2. Quartal 2015 den Umsatz gegenüber dem 1. Quartal 2015 um 12,7% auf € 477,9 Mio steigern. Dies lässt sich insbesondere auf deutlich höhere Umsätze der Division Stahl in Europa und Nordamerika sowie der Geschäftsbereiche Umwelt, Energie, Chemie sowie Glas und Nichteisenmetalle zurückführen.
Das operative Ergebnis liegt mit € 34,1 Mio im 2. Quartal 2015 auf dem Niveau des vorangegangen Quartals. Das Marktumfeld der Division Stahl ist durch eine aggressive Exportstrategie chinesischer Stahlproduzenten infolge eines schwachen Heimmarktes sowie hoher Überkapazitäten gekennzeichnet. Dies führte zu einem entsprechend hohen Druck auf die Stahlpreise und somit auf die Profitabilität der Hersteller und in weiterer Folge auf die Zulieferindustrie. Daraus resultiert in Zusammenhang mit negativen Produktmixeffekten im Linings-Geschäft ein gegenüber dem 1. Quartal 2015 schwächerer Ergebnisbeitrag der Division Stahl. Die Division Industrial konnte hingegen aufgrund von Projektauslieferungen das operative Ergebnis deutlich steigern. Wies das operative Ergebnis des 1. Quartals 2015 noch leicht positive Wechselkurseffekte aus konzerninternen Transaktionen sowie der Bewertung von Bilanzpositionen aus, war das 2. Quartal 2015 negativ beeinflusst. Die operative Ergebnis-Marge des RHI Konzerns reduzierte sich von 8,1% im 1. Quartal 2015 auf 7,1% im abgelaufenen Quartal.
1. Halbjahr
Im 1. Halbjahr 2015 stieg der Umsatz des RHI Konzerns gegenüber der Vergleichsperiode 2014 um 7,5% auf € 902,0 Mio an. Die Umsatzerlöse der Division Stahl erhöhten sich vorwiegend aufgrund positiver Währungseffekte sowie einer starken Geschäftsentwicklung in Indien um 7,3%. Der Umsatzanstieg der Division Industrial in Höhe von 11,2% gegenüber dem schwachen 1. Halbjahr 2014 lässt sich insbesondere auf höhere Projektauslieferungen in den Geschäftsbereichen Glas und Umwelt, Energie, Chemie zurückführen.
Das operative Ergebnis betrug im abgelaufenen Halbjahr € 68,6 Mio. Gegenüber dem operativen Ergebnis des 1. Halbjahres 2014 in Höhe von € 71,8 Mio ergibt sich somit ein Rückgang von 4,5%. Diese Entwicklung lässt sich insbesondere auf einen geringeren Ergebnisbeitrag der Division Rohstoffe infolge einer schwächeren Auslastungssituation der Rohstoffwerke sowie eines gesunkenen Rohstoffpreisniveaus zurückführen. Während die Division Industrial von einer besseren Auslastung der Fixkosten infolge des Umsatzanstieges, einer verbesserten Margensituation des Geschäftsbereiches Glas und einigen Großreparaturen im Geschäftsbereich Nichteisenmetalle profitierte, ging das operative Ergebnis der Division Stahl aufgrund einer schwächeren Margenentwicklung in Europa sowie im Nahen Osten und negativer Produktmixeffekte im 2. Quartal 2015 zurück. Die operative Ergebnis-Marge reduzierte sich von 8,6% im 1. Halbjahr 2014 auf 7,6% im 1. Halbjahr 2015. Das EBIT des 1. Halbjahres 2015 beinhaltete keinerlei Sondereffekte und entsprach somit dem operativen Ergebnis.
Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit belief sich im 1. Halbjahr 2015 auf € 64,9 Mio nach € 12,4 Mio in der Vergleichsperiode 2014. Das Working Capital, bestehend aus Vorräten und Lieferforderungen abzüglich Lieferverbindlichkeiten und erhaltener Anzahlungen, erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2014 unter anderem aufgrund von Wechselkurseffekten um € 26,8 Mio und betrug zum 30.06.2015 € 597,7 Mio. Gegenüber dem Stand zu Ende des 1. Quartals 2015 konnte jedoch im abgelaufenen Quartal trotz des deutlichen Umsatzanstieges eine Reduktion um € 22,0 Mio erzielt werden.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug im abgelaufenen Halbjahr € -2,1 Mio und beinhaltet Zahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren aufgrund der Überdeckung der gesetzlich vorgeschriebenen Pensionsrückstellung zweier Gesellschaften sowie aus dem Verkauf eines 2,6%-Anteils an einer deutschen Wohnbaugesellschaft von in Summe € 13,9 Mio. Der Free Cashflow betrug im 1. Halbjahr 2015 somit € 62,8 Mio nach € 3,0 Mio in der Vergleichsperiode 2014.
Die liquiden Mittel reduzierten sich gegenüber dem 31.12.2014 aufgrund der Dividendenzahlung in Höhe von € 29,9 Mio, des Working Capital-Aufbaues sowie der Rückzahlung langfristiger Finanzverbindlichkeiten von € 151,1 Mio auf € 129,6 Mio. Die Nettoverschuldung verringerte sich aufgrund einer erfreulichen Cashflowentwicklung von € 466,9 Mio zu Jahresende 2014 auf € 448,9 Mio zum 30.06.2015.
Das Eigenkapital betrug zum Stichtag 30.06.2015 € 549,5 Mio nach € 493,9 Mio zum 31.12.2014. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 26,5% zum Ende des Geschäftsjahres 2014 auf 29,4% zum Stichtag 30.06.2015.
Ausblick
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen für das 2. Halbjahr 2015 keine signifikante Erholung in den Hauptabsatzmärkten erkennen. So lässt die schwache Inlandsnachfrage in China eine weiter steigende Exporttätigkeit bei chinesischem Stahl erwarten, was zu einer zusätzlichen Belastung unserer Stahlkunden außerhalb Chinas führt. Wichtige Industriemetalle wie Aluminium, Kupfer, Nickel und Zinn erreichten im Juli 2015 neue Fünfjahrestiefststände. RHI erwartet für das Jahr 2015 eine währungsgetriebene Umsatzsteigerung von mehr als 3%. Die operative Ergebnis-Marge wird in diesem Umfeld und bei gleichbleibenden Fremdwährungskursen entgegen der bisherigen Erwartung von rund 9% rund 8% betragen.
in € Mio | 1H/15 | 1H/14 | Delta | 2Q/15 | 1Q/15 | Delta | |
Umsatzerlöse | 902 | 839,1 | 7,50% | 477,9 | 424,1 | 12,70% | |
EBITDA | 102,5 | 104,7 1) | -2,10% | 51,3 | 51,2 | 0,20% | |
EBITDA-Marge | 11,40% | 12,50% | -1,1pp | 10,70% | 12,10% | -1,4pp | |
Operatives Ergebnis 2) | 68,6 | 71,8 | -4,50% | 34,1 | 34,5 | -1,20% | |
Operative Ergebnis-Marge | 7,60% | 8,60% | -1,0pp | 7,10% | 8,10% | -1,0pp | |
EBIT | 68,6 | 72,1 | -4,90% | 34,1 | 34,5 | -1,20% | |
EBIT-Marge | 7,60% | 8,60% | -1,0pp | 7,10% | 8,10% | -1,0pp | |
Ergebnis vor Ertragsteuern | 63 | 62,6 | 0,60% | 33,1 | 29,9 | 10,70% | |
Ergebnis (fortgeführte Geschäftsbereiche) | 44,6 | 42,6 | 4,70% | 23,5 | 21,1 | 11,40% |
1) angepasst um Erträge aus der Auflösung von passivierten Investitionszuschüssen 2) EBIT vor Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen sowie Ergebnis aus US Chapter 11-Verfahren