RHI verbuchte im 2. Quartal 2011 den in der Geschichte des Konzerns höchsten Umsatz für ein Quartal und konnte trotz eines stark von Verunsicherungen geprägten Umfelds das Rekordniveau des 2. Quartals 2008 um über 5% übertreffen. Dabei liegt der Umsatz der Division Stahl rund 7% über dem Rekord im 3. Quartal 2008. Der Umsatz der Division Industrial kam mit einem Umsatzrekord in den Bereichen Nichteisenmetalle und Umwelt, Energie, Chemie nur mehr knapp unter dem Spitzenwert des 4. Quartals 2008 zu liegen.
Der Umsatz des RHI Konzerns stieg im 2. Quartal 2011 gegenüber dem Vergleichsquartal 2010 um 9,7% auf € 437,1 Mio. Dabei konnte die Division Stahl ein Umsatzwachstum von 13,2% und die Division Industrial ein Wachstum von 3,1% verzeichnen. Der Absatz lag im 2. Quartal 2011 bei 503.194 Tonnen (2. Quartal 2008: 551.711 Tonnen). Der deutliche Umsatzanstieg pro Tonne ist insbesondere auf Preiserhöhungen zurückzuführen, welche aufgrund des Anstiegs der Rohstoffkosten in 2010 notwendig waren.
Das operative Ergebnis des 2. Quartals liegt mit € 40,0 Mio auf dem Niveau der Vergleichsperiode 2010 von € 40,8 Mio, wobei das 2. Quartal 2010 einen positiven Einmaleffekt von € 7,9 Mio beinhaltet. Die operative Ergebnis-Marge liegt demnach mit 9,2% noch hinter der des Vergleichsquartals 2010 von 10,2%. Gegenüber dem 1. Quartal 2011 konnte der RHI Konzern im 2. Quartal sowohl den Umsatz um 5,6% als auch das operative Ergebnis um rund 37% steigern. Die operative Ergebnis-Marge des 1. Quartals 2011 von 7,1% konnte um 200 Basispunkte gesteigert werden.
Die Steuerquote im 2. Quartal betrug 12,0% (1. Quartal 2011: 22,8%), die Cash Tax Rate stieg aufgrund von Steuervorauszahlungen für das Jahr 2011 sowie Steuerzahlungen für das Jahr 2010 von 16,0% im 1. Quartal auf 25,8% im 2. Quartal.
Zum Stichtag 01.07.2011 betrug die Eigenkapitalquote – unverändert zum 1. Quartal – 22,5%, da die Erhöhung der Gewinnrücklagen für das Quartal fast zur Gänze durch die Dividendenzahlung aufgewogen wurde. Die liquiden Mittel stellten sich gegenüber dem Ende des 1. Quartals 2011 mit € 86,6 Mio auch beinahe unverändert dar. Die Nettoverschuldung stieg vor allem aufgrund der Dividendenzahlung im Mai in Höhe von rund € 20 Mio von € 318,3 Mio auf € 346,9 Mio an.
Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit erhöhte sich im 2. Quartal 2011 nur marginal auf kumuliert € 29,1 Mio (1. Quartal 2011: € 26,8 Mio). Dies ist vor allem auf den umsatzbedingten Anstieg in den Forderungen zurückzuführen.
2. Quartal | 1. Halbjahr | |||
in € Mio | 2011 | 2010 | 2011 | 2010 |
Umsatzerlöse | 437,1 | 398,5 | 850,9 | 740,7 |
EBITDA | 53 | 52,2 | 95,4 | 97,1 |
EBITDA-Marge | 12,10% | 13,10% | 11,20% | 13,10% |
Operatives Ergebnis 1) | 40 | 40,8 | 69,2 | 74,4 |
Operatives Ergebnis-Marge | 9,20% | 10,20% | 8,10% | 10,00% |
EBIT | 40 | 38,6 | 69,2 | 70,3 |
EBIT-Marge | 9,20% | 9,70% | 8,10% | 9,50% |
Gewinn vor Ertragsteuern | 34,9 | 34,9 | 58,6 | 61,7 |
Gewinn | 30,7 | 27,6 | 49 | 49,1 |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 2,3 | -6,2 | 29,1 | 16,2 |
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | -10,2 | -9,3 | -15,1 | -14,5 |
Mitarbeiterstand zum Halbjahr | 7.796 | 7.258 |
1) EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen
Division Stahl
Die RHI Division Stahl konnte den Umsatz im 2. Quartal gegenüber dem 1. Quartal 2011 um 6,6% steigern und damit die Weltstahlproduktion, welche im Vergleichszeitraum um 2% gestiegen ist, klar übertreffen. Das operative Ergebnis verbesserte sich von € 6,1 Mio auf € 20,6 Mio, wobei das Ergebnis des Vorquartals stark von negativen Fremdwährungseffekten beeinflusst war. Die operative Ergebnis-Marge lag mit 7,4% deutlich über den Margen der Vorquartale.
Division Industrial
Trotz Auslaufens des Winterreparaturgeschäftes in der Zementindustrie im 2. Quartal konnte die Division den Umsatz gegenüber dem 1. Quartal 2011 um 3,3% auf € 149,3 Mio steigern. Gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres beträgt die Steigerung 3,1%. Das operative Ergebnis im 2. Quartal betrug € 18,2 Mio, die operative Ergebnis-Marge kam bei 12,2% nach 10,9% im Vorquartal zu liegen. Am 16.06.2011 konnte der vollständige Erwerb des russischen Feuerfestherstellers ZAO Podolsk Refractories abgeschlossen werden. Beginnend mit 2012 wird vor Ort im Rahmen eines Investitions- und Technologietransferprogrammes die Produktqualität stufenweise verbessert werden.
Division Rohstoffe
Die Division Rohstoffe erzielte im 2. Quartal 2011 einen Umsatz von € 54,8 Mio nach € 40,6 Mio in der Vorjahresperiode. Das operative Ergebnis betrug im Berichtsquartal € 1,2 Mio, was einer Ergebnis-Marge von 2,2% entspricht.
Ausblick
RHI erwartet in einem stabil bleibenden makroökonomischen Umfeld und bei gleichbleibenden Fremd- währungskursen im 2. Halbjahr 2011 einen vergleichbaren Umsatz wie im 1. Halbjahr. Für das 3. Quartal 2011 wird eine ähnliche EBIT-Marge wie im 2. Quartal in Aussicht gestellt. Im 4. Quartal 2011 sollte der RHI Konzern eine EBIT Marge von 9,5% erreichen.