Die weltweite Rezession, die im ersten Halbjahr 2009 den Geschäftsverlauf geprägt hatte, wich ab Jahresmitte auf den meisten Absatzmärkten der RHI einer konjunkturellen Bodenbildung. Dies zeigte erste positive Auswirkungen auf die Kundenindustrien der RHI, vor allem in der Division Stahl. In der Division Industrial zeichnete sich bis Ende September noch keine signifikante Erholung ab. Die Auslastung in der Division Rohstoffe war der Nachfrage nach Vormaterialien im RHI Konzern entsprechend angepasst.
Die im ersten Halbjahr eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen wurden konsequent umgesetzt, weshalb die daraus resultierenden Kostenverbesserungen im dritten Quartal erstmals ergebniswirksam wurden. Demzufolge konnte der RHI Konzern trotz der weiterhin angespannten Marktsituation in den ersten drei Quartalen ein Betriebsergebnis in Höhe von € 32,8 Mio erwirtschaften. Der Konzernumsatz reduzierte sich gegenüber der Vergleichsperiode in den ersten neun Monaten 2009 um 26,3% auf € 900,2 Mio.
Das 3. Quartal entwickelte sich dabei besser als das 2. Quartal: Der Umsatz lag bei € 295,7 Mio (nach € 288,7 Mio), das EBIT bei € 11,4 Mio (nach € 7,3 Mio).
Das Eigenkapital des RHI Konzerns erhöhte sich seit Jahresbeginn von € 181,8 Mio auf € 189,9 Mio. Die Liquiditätssituation wurde weiter verbessert und die Nettoverschuldung gegenüber 31.12.2008 um 28,4% von € 375,0 Mio auf € 268,5 Mio signifikant gesenkt.
1stQuarter | |||
in € million | 2013 | 2012 1) | Change |
Revenues | 425,5 | 436,9 | (2.6%) |
EBITDA | 65,9 | 47,6 | 38.4% |
EBITDA margin | 15.5% | 10.9% | 4.6pp |
Operating result1) | 49,4 | 33,6 | 47.0% |
Operating result margin | 11.6% | 7.7% | 3.9pp |
EBIT | 49,4 | 33,6 | 47.0% |
EBIT margin | 11.6% | 7.7% | 3.9pp |
Profit before income taxes | 40,8 | 35,4 | 15.3% |
Profit | 22,8 | 32 | (28.8%) |
Cashflow from operating activities | 37,8 | 45 | (16.0%) |
Cashflow from investing activities | (60.1) | (41.9) | 43.4% |
Number of employees at end of quarter | 7,976 | 8,182 | (2,5%) |
Die RHI Division Stahl profitierte von der Erholung der Weltstahlproduktion und konnte im 3. Quartal 2009 einen Umsatz von € 179,0 Mio erzielen, was einen Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorquartal von 18% bedeutete. Aufgrund der schwachen Marktverfassung im 1. Halbjahr war für die ersten neun Monate 2009 ein Umsatzrückgang von 33,6% auf € 497,4 Mio zu verzeichnen.
In der RHI Division Industrial war auch im 3. Quartal 2009 eine insgesamt sehr zurückhaltende Entwicklung zu verzeichnen. Der Umsatz der Division Industrial lag in den ersten neun Monaten 2009 mit € 387,7 Mio unter dem Vorjahreswert von € 446,8 Mio.
Der Umsatz der RHI Division Rohstoffe sank in den ersten drei Quartalen 2009 wegen geringerer Absatzmengen und niedrigerer Preisniveaus gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008 um 30,8 %.
Neue Strategie und langfristiges Standortkonzept
RHI hat nach entsprechenden Vorarbeiten eine neue Konzernstrategie bis 2015 festgelegt. Ziel ist es, RHI zum profitabelsten Konzern der Branche zu machen und die Nummer-1-Position weiter auszubauen.
Eine wesentliche Voraussetzung für diese Wachstumsstrategie leistet das neue Standortkonzept. Es sieht eine Flexibilisierung und Optimierung der Produktionskapazitäten an zukünftige Markt- und Nachfrageentwicklungen vor. Damit einher geht die Verlagerung von Produktionskapazitäten aus den stagnierenden Absatzmärkten Europa und Nordamerika in die Wachstumsmärkte Asiens. Durch eine konsequente Fixkostenabsenkung sollen grundsätzlich alle bestehenden Standorte in den westlichen Industrieländern aufrecht erhalten werden. Einzelne Betriebe oder Betriebsteile werden aber bis zu einer entsprechenden konjunkturellen Erholung stillgelegt.
Das neue Konzept wird im kommenden Jahr Investitionen von rund € 15 Mio erfordern. Zusätzlich werden für den damit in Zusammenhang stehenden Mitarbeiterabbau mit Schwerpunkt in Europa und Nordamerika Einmalkosten in Höhe von rund € 5 Mio anfallen.
Ausblick
Abhängig von der Entwicklung der Weltkonjunktur ist in den kommenden Monaten bis Jahresende 2009 mit einer Stabilisierung der Nachfrage in der Division Stahl sowie mit einem steigenden Auftragseingang in der Division Industrial zu rechnen. Der Wegfall von einmaligen Restrukturierungskosten sowie die nunmehr voll ergebniswirksamen Effekte aus den Kapazitätsanpassungsmaßnahmen sind die Basis für eine Ergebnisverbesserung des RHI Konzerns im vierten Quartal 2009.
Für das Gesamtjahr 2009 ist daher mit einem – angesichts der tiefgreifenden Krise – durchaus angemessenen Jahresergebnis zu rechnen.