Der Umsatz des RHI Konzerns stieg im 3. Quartal 2012 gegenüber dem Vergleichsquartal 2011 um 7,0% auf € 459,9 Mio. Während die Umsatzerlöse der Division Stahl in einem weiterhin von Verunsicherung gekennzeichneten Marktumfeld um 3,7% zurückgingen, verzeichnete die Division Industrial aufgrund der Auslieferung von Großprojekten ein Wachstum von 25,8%. Das operative Ergebnis des 3. Quartals konnte gegenüber der Vergleichsperiode 2011 um 28,3% gesteigert werden und übertraf mit € 50,3 Mio nochmals das hohe Niveau des Vorquartals. Die positiven Restrukturierungseffekte in Höhe von € 6,3 Mio resultieren aus dem Verkauf des Werkes in Südafrika. Das Konzern-EBIT betrug im abgelaufenen Quartal € 56,6 Mio und liegt um 44,4% über dem des 3. Quartals 2011. Die EBIT-Marge verbesserte sich deutlich von 9,1% auf 12,3%.
Das Eigenkapital betrug zum Stichtag 30.09.2012 € 492,8 Mio nach € 471,1 Mio zum 30.06.2012. Die liquiden Mittel erhöhten sich aufgrund der Begebung eines Schuldscheindarlehens mit einem Volumen von € 130 Mio gegenüber dem Ende des 2. Quartals 2012 von € 107,1 Mio auf € 234,2 Mio. Die Nettoverschuldung blieb mit € 424,4 Mio trotz hoher Investition in Norwegen und der Türkei nahezu konstant. Die Gearing Ratio verbesserte sich von 90,2% im 2. Quartal 2012 auf 86,1%.
Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit betrug trotz eines aufgrund gesunkener Lieferverbind-lichkeiten um € 10,2 Mio höheren Working Capitals im 3. Quartal 2012 € 43,0 Mio und summiert sich somit auf kumuliert € 91,4 Mio.
1. – 3. Quartal | |||
in € Mio | 2012 | 2011 | Veränderung |
Umsatzerlöse | 1.372,70 | 1.280,70 | 7,20% |
EBITDA | 181 | 148 | 22,30% |
EBITDA-Marge | 13,20% | 11,60% | 1,6pp |
Operatives Ergebnis1) | 132,6 | 108,4 | 22,30% |
Operative Ergebnis-Marge | 9,70% | 8,50% | 1,2pp |
EBIT | 134,3 | 108,4 | 23,90% |
EBIT-Marge | 9,80% | 8,50% | 1,3pp |
Gewinn vor Ertragsteuern | 124 | 88,9 | 39,50% |
Gewinn | 85,6 | 90 | -4,90% |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 91,4 | 74,9 | 22,00% |
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 106,3 | 32,2 | 230,10% |
Mitarbeiterstand zum Quartalsende | 8.097 | 8.001 | 1,20% |
Mitarbeiterstand im Durchschnitt 1.-3. Quartal | 8.115 | 7.711 | 5,2% |
1) vor Wertaufholungen/Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen
Division Stahl
Der Umsatz der Division Stahl lag im 3. Quartal 2012, bedingt durch eine schwächere Nachfrage in Europa während der Sommermonate, mit € 272,1 Mio deutlich unter dem Umsatz des 2. Quartals 2012 mit € 296,8 Mio und dem Umsatz der Vergleichsperiode 2011 mit € 282,5 Mio. Das operative Ergebnis reduzierte sich von € 21,6 Mio im 2. Quartal 2012 auf € 16,5 Mio im 3. Quartal 2012 und lag auch unter jenem des Vergleichsquartals 2011 von € 20,2 Mio. Die operative Ergebnis-Marge lag mit 6,1% unter der des vorangegangen Quartals mit 7,3% und auch unter jener der Vergleichsperiode 2011.
Division Industrial
Der Umsatz der Division Industrial lag im 3. Quartal 2012, aufgrund des sehr erfreulichen Geschäftsganges im Bereich Nichteisenmetalle, mit € 174,8 Mio leicht über dem starken Umsatz des 2. Quartals 2012 mit € 169,2 Mio und deutlich über dem Umsatz der Vergleichsperiode 2011 mit € 138,9 Mio. Das operative EBIT verbesserte sich aufgrund der Verschiebung im Produktmix deutlich von € 21,7 Mio im 2. Quartal 2012 auf € 29,1 Mio im 3. Quartal 2012 und konnte auch jenes des Vergleichsquartals 2011 von € 14,4 Mio übertreffen. Die operative Ergebnis-Marge lag mit 16,6% über der des vorangegangen Quartals mit 12,8% und auch über jener der Vergleichsperiode 2011.
Division Rohstoffe
Der Umsatz der Division Rohstoffe lag im 3. Quartal 2012 mit € 59,7 Mio leicht unter dem Umsatz des 2. Quartals 2012 mit € 62,0 Mio, aber aufgrund der Akquisition der irischen Premier Periclase Ltd. (PPL) im September vergangenen Jahres deutlich über dem Umsatz der Vergleichsperiode 2011 mit € 48,0 Mio. Das operative EBIT reduzierte sich leicht von € 5,4 Mio im 2. Quartal 2012 auf € 4,7 Mio im 3. Quartal 2012 und übertraf jenes des Vergleichsquartals 2011 von € 4,6 Mio geringfügig. Die operative Ergebnis-Marge lag mit 7,9% unter der des vorangegangen Quartals mit 8,7% und auch unter jener der Vergleichsperiode 2011.
Investitionen
Die Projekte zur Erhöhung der Rückwärtsintegration bei Magnesiarohstoffen auf rund 80% verlaufen weitgehend nach Plan. So wurde der zweite Drehrohrofen in der Türkei mit einer Jahreskapazität von 70.000 Tonnen hochwertiger Sintermagnesiamengen im abgelaufenen Quartal fertiggestellt und die schrittweise Inbetriebnahme der Schmelzlinien in Norwegen mit einer Jahreskapazität von rund 80.000 Tonnen meerwasserbasiertem Schmelzmagnesia gestartet, wodurch RHI außerhalb Chinas effektiv autark sein wird. In Brasilien erforderten geänderte politische Rahmenbedingungen eine Überarbeitung der Pläne der RHI für eine Produktionsstätte im Bundesstaat Rio de Janeiro. Aktuell wird das geplante Feuerfest-Produktportfolio sowie das Sourcing von lokalen Rohstoffen evaluiert.
Vision 2020
Im Zuge des Strategieprozesses und der Überarbeitung der Vision, definierte der RHI-Vorstand finanzielle Zielgrößen für das Jahr 2020, die einen Umsatz von € 3 Mrd und eine EBIT-Marge von größer-gleich 12% vorsehen. Das Umsatzziel soll durch organisches Wachstum und Akquisitionen erreicht warden.
Ausblick
RHI erwartet trotz eines sich abschwächenden wirtschaftlichen Umfeldes für das Gesamtjahr 2012 ein leicht höheres Umsatzniveau sowie eine höhere EBIT-Marge als vergangenes Geschäftsjahr. Trotz Anzeichen einer sich abschwächenden Konjunktur rechnet RHI für das Jahr 2013 mit einem Umsatz in ähnlicher Größenordnung wie 2012. Die EBIT-Marge sollte sich aufgrund der höheren Rückwärtsintegration und konsequentes Kostenmanagement weiter verbessern.