Der RHI Konzern konnte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2011 den Umsatz im Vergleich zu den Vorjahresquartalen um 14,1% steigern. Das operative Ergebnis beträgt € 108,4 Mio und liegt rund € 1,1 Mio über dem Vergleichszeitraum 2010. Der Umsatz des 3. Quartals 2011 reduzierte sich gegenüber dem 2. Quartal 2011 aufgrund des traditionell schwächeren Stahlgeschäfts in den Sommermonaten sowie dem saisonalen Effekt in der Zementindustrie um 1,7%. Das operative Ergebnis fiel um 2,0% auf € 39,2 Mio und die operative Ergebnis-Marge von 9,1% liegt leicht unter jener des 2. Quartals von 9,2%.
Gegenüber dem Vergleichsquartal 2010 stieg der Umsatz des RHI Konzerns im 3. Quartal 2011 um 12,7% auf € 429,8 Mio. Das operative Ergebnis von € 39,2 Mio des 3. Quartals liegt über dem Niveau der Vergleichsperiode 2010 von € 32,8 Mio, die operative Ergebnismarge somit einen halben Prozentpunkt über der des 3. Quartals 2010.
Zum Stichtag 30.09.2011 wurde eine Eigenkapitalquote von 24,5% erreicht, was einer Steigerung von 2 Prozentpunkten gegenüber dem 2. Quartal 2011 entspricht. Die liquiden Mittel reduzierten sich vor allem aufgrund der Kaufpreiszahlungen für die Akquisitionen in Norwegen und Irland von € 86,6 Mio auf € 74,6 Mio. Parallel dazu stieg die Nettoverschuldung von € 346,9 Mio am 01.07.2011 auf € 356,6 Mio.
1. – 3. Quartal | |||
in € Mio | 2011 | 2010 | Veränderung |
Umsatzerlöse | 1.280,70 | 1.122,00 | 14,10% |
Operatives Ergebnis1) | 108,4 | 107,2 | 1,10% |
Operative Ergebnis-Marge1) | 8,50% | 9,60% | -1,1 PP |
EBIT | 108,4 | 96,7 | 12,1% |
EBIT-Marge | 8,50% | 8,60% | -0,1 PP |
Gewinn vor Ertragsteuern | 88,9 | 83,3 | 6,7% |
Gewinn | 90 | 88,8 | 1,40% |
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 74,9 | -4,9 | 1.628,6% |
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte | 32,2 | 30,4 | 5,90% |
Mitarbeiterstand zum 30.09. | 8.001 | 7.370 | 8,60% |
1)EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen
Division Stahl
Die Division Stahl erzielte in den ersten drei Quartalen 2011 gegenüber dem Vergleichszeit-raum 2010 eine Umsatzsteigerung von 14,6%. Das operative Ergebnis lag mit € 47,1 Mio leicht über dem des Vergleichszeitraumes von € 46,3 Mio. Trotz Rückgang der Weltstahlproduktion um 2,4% gelang es der RHI Division Stahl aufgrund weiterer Preiserhöhungen – bedingt durch gestiegene Rohstoffkosten – den Umsatz gegenüber dem Vorquartal um rund 1% zu steigern. Das operative Ergebnis lag mit € 20,4 Mio nur leicht unter dem des Vorquartals von € 20,6 Mio.
Division Industrial
Der Umsatz der Division Industrial lag in den ersten drei Quartalen mit € 432,8 Mio deutlich über dem Vorjahreswert von € 382,4 Mio. Saisonal bedingt ist der Umsatz der Division Industrial im 3. Quartal durchwegs schwächer als der Rest des Jahres. Der Umsatz des 3. Quartals 2011 liegt mit € 138,9 Mio rund 7% unter dem Umsatz des Vorquartals. Der Rückgang in der Marge auf 9,9% nach 12,2% im 2. Quartal ist zum großen Teil auf die gestiegenen Rohstoffkosten und hier vor allem auf die Zirkonsandpreise zurückzuführen. Zirkonsand findet bei Feuerfestprodukten für die Glasindustrie seine Anwendung.
Division Rohstoffe
Im 3. Quartal 2011 wurden zwei wichtige Schritte zur Erhöhung der Rückwärtsintegration des Konzerns gesetzt. RHI hat per 30.09.2011 Premier Periclase Ltd., Irland, erworben. Premier Periclase Ltd. produziert meerwasserbasiert im Norden von Dublin mit 109 Mitarbeitern jährlich rund 70.000 Tonnen großkristallinen Sintermagnesia (Large Crystal Sinter). Per 30.09.2011 fand auch das Closing des Erwerbs der SMA Mineral Magnesia AS, Norwegen, statt. Mit diesen Akquisitionen und der Kapazitätserweiterung am Produktionsstandort Eskisehir in der Türkei verfügt RHI ab Mitte 2012 über einen Selbstversorgungsgrad bei Magnesiarohstoffen von rund 80%.
Ausblick
Aufgrund der Kapazitätsreduktion in der Stahlindustrie sowie des vorsichtigen Investitions- und Bestellverhaltens der Kunden im Bereich Industrial erwartet RHI in den kommenden Monaten eine leichte Abschwächung des Geschäftes, welche aber im 2. Quartal 2012 wieder vorbei sein könnte. Die World Steel Association prognostiziert für das Jahr 2012 einen Anstieg der Stahlproduktion von rund 5,4%. Dabei wird in China die produzierte Menge mit 6% weiter überdurchschnittlich wachsen und Europa trotz großer regionaler Unterschiede mit einem Wachstum von 2,5% die Rekordproduktion von 2007 erreichen.
RHI ist zuversichtlich, dass der Umsatz des 2. Halbjahres des Konzerns trotz der geringeren Stahlproduktion dem Umsatz des 1. Halbjahres entsprechen wird. Das EBIT des Konzerns wird im 4. Quartal aufgrund der geringeren Auslastung der RHI Werke auf dem Niveau des 3. Quartals zu liegen kommen.