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Umsatz- und Ergebnisverbesserung im 1. Halbjahr 2010

03. August 2010

Die RHI AG, Weltmarktführer bei Feuerfestprodukten, konnte im 1. Halbjahr 2010 den Aufwärtstrend fortsetzen und gegenüber dem sehr schwierigen 1. Halbjahr 2009 eine deutliche Verbesserung von Umsatz und Ergebnis erzielen.

Der Umsatz des RHI Konzerns stieg im 1. Halbjahr 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 um 22,5% auf EUR 740,7 Mio (1. Halbjahr 2009: EUR 604,5 Mio). Das operative Ergebnis konnte gegenüber dem 1. Halbjahr 2009 von EUR 31,1 Mio um 139,2% auf EUR 74,4 Mio gesteigert werden. Der Saldo aus Buchwertabgängen und der Versicherungsentschädigung für vom Erdbeben zerstörte Anlagen im Werk in Chile schlug sich dabei mit einem positiven Einmaleffekt von EUR 7,9 Mio nieder. Die operative Ergebnismarge konnte von 5,1% auf 10,0% gesteigert werden. Die Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen betrugen im 1. Halbjahr 2010 EUR -4,1 Mio. Das EBIT des Konzerns kam somit bei EUR 70,3 Mio (1. Halbjahr 2009: EUR 21,4 Mio) zu liegen. Auch gegenüber dem 1. Quartal 2010 hat sich das 2. Quartal 2010 positiv entwickelt. Die Umsatzerlöse lagen 16,5% über dem Vorquartal, das Quartals-EBIT konnte von EUR 31,7 Mio auf EUR 38,6 Mio erhöht werden.

Zum Halbjahres-Bilanzstichtag 02.07.2010 konnte die Eigenkapitalquote auf 22,3% von 20,0% zum 31.03.2010 erhöht werden. Gegenüber dem Halbjahres-Bilanzstichtag des Vorjahres stieg das Eigenkapital um 59,5% von EUR 196,7 Mio auf EUR 313,8 Mio, die Nettoverschuldung sank im Vergleichszeitraum um 24,0% von EUR 308,4 Mio auf EUR 234,4 Mio.

1. Halbjahr
in € Mio 2010 20091) Veränderung
Umsatzerlöse 740,7 604,5 22,50%
Operatives Ergebnis2) 74,4 31,1 139,20%
Operative Ergebnis-Marge2) 10,00% 5,10% 4,9ppt
EBIT 70,3 21,4 228,50%
EBIT-Marge 9,50% 3,50% 6,0ppt
Gewinn vor Ertragsteuern 61,7 3,1 1890,30%
Gewinn nach Ertragsteuern 49,1 2,3 2034,80%
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 16,2 90,3 -82,10%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 14,5 15,1 -4,00%
Mitarbeiterstand zum Halbjahr 7.258 7.062 2,80%

1)nach Umgliederung 2) vor Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen

Division Stahl
Die Weltstahlproduktion stieg im 1. Halbjahr 2010 gegenüber dem 1. Halbjahr 2009 um rund 28%, ohne China sogar um rund 34%. Der Umsatz der Division Stahl verbesserte sich signifikant von EUR 318,4 Mio auf EUR 466,2 Mio, das operative Ergebnis konnte von EUR -9,7 Mio auf EUR 30,9 Mio gesteigert werden. Im 2. Quartal konnte RHI gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum den Umsatz um 61,6% steigern. Damit lag das Wachstum der RHI wieder deutlich über der Steigerungsrate der Stahlproduktion. Das operative Ergebnis des 2. Quartals war mit EUR 14,8 Mio deutlich im Plus, nachdem es im 2. Quartal 2009 mit EUR -2,9 Mio noch negativ war.

Division Industrial
Im 2. Quartal 2010 setzte eine leichte Erholung in den wichtigsten Kundenindustrien der Division Industrial ein. Eine wirklicher Aufschwung, insbesondere der globalen Baukonjunktur, ist allerdings noch nicht in Sicht. Der Umsatz der Division Industrial lag im 1. Halbjahr 2010 mit EUR 262,1 Mio noch leicht unter jenem des 1. Halbjahres 2009 von EUR 275,4 Mio, das noch von der guten Auftragslage aus dem Jahr 2008 gekennzeichnet war. Das operative Ergebnis stieg von EUR 33,0 Mio im 1. Halbjahr 2009 auf EUR 39,2 Mio im 1. Halbjahr 2010, was einer operativen Ergebnismarge von 15,0 % (1. Halbjahr 2009: 12,0%) entsprach. Die Verbesserung der operativen Ergebnismarge im 2. Quartal 2010 auf 16,4% (2. Quartal 2009: 10,4%) war vor allem auf den Einmaleffekt der Versicherungszahlung infolge des Erdbebens in Chile zurückzuführen.

Division Rohstoffe
Der Umsatz der Division Rohstoffe verbesserte sich im 1. Halbjahr 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 um 22,4% von EUR 63,5 Mio auf EUR 77,7 Mio. Ursache war die deutlich höhere Nachfrage der Divisionen Stahl und Industrial. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2009 war die Auslastung um 32,4% höher. Das operative Ergebnis betrug im 1. Halbjahr 2010 EUR 4,3 Mio (1. Halbjahr 2009: EUR 7,8 Mio) wobei die Kosten eines wetterbedingten Hangrutsches im türkischen Werk Eskisehir mit EUR 1,5 Mio zu Buche schlugen.

Ausblick
RHI geht von einer anhaltenden Erholung der Weltwirtschaft im 2. Halbjahr aus, die weiterhin vor allem vom Wachstum in den Emerging Markets getragen wird. Eine mögliche Verlangsamung der Wachstumsdynamik dürfte dem positiven Gesamttrend nicht entgegen stehen. Unsicherheiten könnten sich aus Veränderungen im Rohstoffpreisgefüge ergeben.

Der Auftragsstand der Division Stahl für das 3. Quartal 2010 lässt einen mit den beiden Vorquartalen vergleichbaren, wenn auch saisonal bedingt moderat abgeschwächten Geschäftsverlauf erwarten. Für das gesamte 2. Halbjahr 2010 rechnet RHI mit einem leichten Rückgang der weltweiten Stahlproduktion gegenüber dem 1. Halbjahr 2010. Zudem werden die gestiegenen Rohstoffkosten einen Margendruck auslösen und signifikante Preisanpassungen in den kommenden Quartalen erforderlich machen.

In der Division Industrial wird die Markentwicklung positiv gesehen und mit einem Umsatz im 2. Halbjahr leicht über dem des 1. Halbjahres gerechnet, was vor allem auf ein gutes 4. Quartal zurückzuführen sein wird.

Die Entwicklung in der Division Rohstoffe wird im 2. Halbjahr von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung – vor allem im Stahlbereich – abhängig sein.

Insgesamt erwartet RHI für das 2. Halbjahr einen Umsatz auf Niveau des 1. Halbjahres. Die gestiegenen Rohstoffkosten und die verzögerten Preisanpassungen lassen im 3. Quartal 2010 eine EBIT-Marge von 50-150 Basispunkten unter der des 1. Halbjahres erwarten.