RHI im 2. Quartal 2012 mit operativem Ergebnis auf Rekordniveau

07. August 2012

In einem stark von Verunsicherungen geprägten Umfeld konnte RHI den zweithöchsten Quartalsumsatz in der Geschichte des Konzerns erzielen, der sich nur  € 2,0 Mio unter dem Rekordniveau des 4. Quartals 2011 befindet. Beide Divisionen verzeichneten deutliche Umsatzzuwächse: Der Umsatz der Division Stahl übertraf den alten Rekord aus dem 3. Quartal 2011 um 5,1% und ist vor allem auf die gute Performance in Europa und Nordamerika zurückzuführen. Der Umsatz der Division Industrial erreichte trotz der Saisonalität im Zementgeschäft den zweithöchsten jemals in der Division erzielten Wert und basiert auf dem guten Geschäftsgang der Bereiche Nichteisenmetalle und Umwelt, Energie, Chemie. Darüber hinaus konnte RHI auch beim operativen Ergebnis ein neues Höchstlevel seit der Krise 2009 erzielen.

Im Detail: Der Umsatz des RHI Konzerns stieg im 2. Quartal 2012 gegenüber dem Vergleichsquartal 2011 um 8,9% auf € 475,9 Mio. Die Division Stahl steigerte ihre Umsatzerlöse um 6,0% und die Division Industrial verzeichnete ein Wachstum von 13,3%. Das operative Ergebnis des 2. Quartals konnte gegenüber der Vergleichsperiode 2011 um 21,8% gesteigert werden und erreichte mit € 48,7 Mio ein neues Rekordniveau seit der Rezession im Jahr 2009. Die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von € 4,6 Mio resultieren aus der Teilschließung einer Produktionslinie im Werk Bonnybridge, Großbritannien. Das Konzern-EBIT betrug im abgelaufenen Quartal € 44,1 Mio und liegt trotz angefallener Restrukturierungsaufwendungen um 10,3% über dem des 2. Quartals 2011. Die EBIT-Marge verbesserte sich leicht von 9,2% auf 9,3%.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich trotz der erfolgten Dividendenzahlung in Höhe von € 29,9 Mio (€ 0,75 pro Aktie) zum 30.06.2012 auf 26,9% nach 26,7% zum 31.03.2012. Die liquiden Mittel reduzierten sich 2012 von € 154,1 Mio auf € 107,1 Mio aufgrund der Rohstoffprojekte in Norwegen und der Türkei sowie der Investition in den vierten Tunnelofen in China, der Dividendenzahlung sowie des Anstieges im Working Capital gegenüber dem Ende des 1. Quartals . Die Nettoverschuldung stieg von € 363,1 Mio auf € 424,7 Mio an.

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit erhöhte sich im 2. Quartal 2012 nur marginal auf kumuliert € 48,4 Mio (1. Quartal 2012: € 45,0 Mio). Dies ist vor allem auf den umsatzbedingten Anstieg der Forderungen zurückzuführen.

2. Quartal 1. Halbjahr
in € Mio 2012 2011 2012 2011
Umsatzerlöse 475,9 437,1 912,8 850,9
EBITDA 60,6 53 108,2 95,4
EBITDA-Marge 12,70% 12,10% 11,90% 11,20%
Operatives Ergebnis* 48,7 40 82,3 69,2
Operatives Ergebnis-Marge 10,20% 9,20% 9,00% 8,10%
EBIT 44,1 40 77,7 69,2
EBIT-Marge 9,30% 9,20% 8,50% 8,10%
Gewinn vor Ertragsteuern 38,1 34,9 73,5 58,6
Gewinn 30,3 30,7 62,3 49
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 3,4 2,3 48,4 29,1
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 33,7 10,2 64,2 15,1
Mitarbeiterstand zum Halbjahr 8.072 7.796

* vor Wertaufholungen/Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen

Division Stahl
Der Umsatz der Division Stahl erreichte im 2. Quartal 2012 mit € 296,8 Mio ein neues Rekordniveau und lag somit deutlich über dem Umsatz des 1. Quartal 2012 mit € 279,1 Mio und dem Umsatz der Vergleichsperiode 2011 mit € 280,1 Mio. Das operative Ergebnis verbesserte sich deutlich von € 12,8 Mio im 1. Quartal 2012 auf € 21,9 Mio im 2. Quartal 2012 und konnte auch jenes des Vergleichsquartals 2011 von € 20,6 Mio übertreffen. Die operative Ergebnis-Marge lag mit 7,4% deutlich über der des vorangegangen Quartals mit 4,6% und stabil gegenüber der Vergleichsperiode 2011. Die aus der Teilschließung einer Produktionslinie im schottischen Werk Bonnybridge resultierenden Restrukturierungsaufwendungen reduzieren die EBIT-Marge um 1,6 Prozentpunkte auf 5,8%.

Division Industrial
Der Umsatz der Division Industrial lag im 2. Quartal 2012 mit € 169,2 Mio deutlich über dem Umsatz des 1. Quartal 2012 mit € 143,0 Mio und dem Umsatz der Vergleichsperiode 2011 mit € 149,3 Mio. Das EBIT verbesserte sich deutlich von € 13,1 Mio im 1. Quartal 2012 auf € 21,1 Mio im 2. Quartal 2012 und konnte auch jenes des Vergleichsquartals 2011 von € 18,2 Mio übertreffen. Die EBIT-Marge lag mit 12,5% deutlich über der des vorangegangen Quartals mit 9,2% und leicht über der des Vorjahreszeitraumes.

Division Rohstoffe
Der Umsatz der Division Rohstoffe lag im 2. Quartal 2012 mit € 62,0 Mio leicht über dem Umsatz des 1. Quartal 2012 mit € 60,2 Mio und deutlich über dem Umsatz der Vergleichsperiode 2011 mit € 54,8 Mio. Die im Vergleich zum vorangegangenem Quartal geringeren externen Umsatzerlöse resultieren aus dem Auslaufen von Lieferverpflichtungen der im Jahr 2011 erworbenen irischen Premier Periclase Ltd. (PPL), die durch einen höheren internen Bedarf an Rohstoffen, aufgrund des Ersatzes von Fremdzukauf durch Eigenmaterial, kompensiert wurden. Das EBIT reduzierte sich, aufgrund von fehlenden Erträgen aus Grundstücksverkäufen (vorangegangenes Quartal: € 2,7 Mio), von € 7,7 Mio im 1. Quartal 2012 auf € 5,7 Mio im 2. Quartal 2012, lag jedoch deutlich über jenem des Vergleichsquartals 2011 von € 1,2 Mio. Die EBIT-Marge lag mit 9,2% unter der des vorangegangen Quartals mit 12,8% und signifikant über der des Vorjahreszeitraumes.

Investitionen
Die Inbetriebnahme des zweiten Drehrohrofens in der Türkei wird Ende August stattfinden. Damit stehen RHI weitere 70.000 Tonnen hochwertige Sintermagnesiamengen zur Verfügung. Der Bau der Schmelze in Norwegen schreitet ebenfalls voran. Die schrittweise Inbetriebnahme der Schmelzlinien in Porsgrunn, Norwegen beginnt voraussichtlich im September. Mit einem Volllastbetrieb mit einer jährlichen Produktion von rund 80.000 Tonnen meerwasserbasierter Schmelzmagnesia ist ab November zu rechnen, wodurch RHI bei Schmelzmagnesia außerhalb Chinas effektiv autark sein wird. Ende Juni wurde im größten Werk des RHI Konzerns für gebrannte Steine in China der vierte Tunnelofen in Betrieb genommen.

Ausblick
RHI erwartet für das 2. Halbjahr in einem stabil bleibenden makroökonomischen Umfeld und bei gleichbleibenden Fremdwährungskursen ein saisonal bedingt leicht schwächeres Umsatzniveau in der Division Stahl als im 1. Halbjahr 2012, sowie deutlich höhere Umsätze in der Division Industrial. Preiserhöhungen in Kombination mit einem positiven Ergebnisbeitrag der initiierten Rückwärts- integrationsprojekte sowie ein höherer Anteil des Industrialgeschäftes sollten im 2. Halbjahr zu einem weiteren Anstieg der EBIT-Marge führen, weshalb sich für das Gesamtjahr 2012 eine höhere EBIT-Marge als vergangenes Geschäftsjahr erwarten last.