Ergebnis 1. Halbjahr 2016

09. August 2016

Der Umsatz des RHI Konzerns reduzierte sich im 1. Halbjahr 2016 gegenüber der Vergleichsperiode 2015 um 8,0% auf € 830,2 Mio. Die Umsatzerlöse der Division Stahl reduzierten sich insbesondere aufgrund einer schwächeren Geschäftsentwicklung in Südamerika, Europa und China um 5,6%. Der Umsatzrückgang der Division Industrial in Höhe von 14,4% gegenüber dem 1. Halbjahr 2015 lässt sich unter anderem auf geringere Auslieferungen in den Geschäftsbereichen Zement/Kalk, Glas und Umwelt, Energie, Chemie zurückführen.

Das operative Ergebnis betrug im abgelaufenen Halbjahr € 70,2 Mio. Gegenüber dem operativen Ergebnis des 1. Halbjahres 2015 in Höhe von € 68,6 Mio ergibt sich somit trotz des Umsatzrückganges eine Steigerung von 2,3%. Diese Entwicklung lässt sich insbesondere auf eine sehr erfreuliche Ergebnissituation der Division Stahl aufgrund positiver Produktmixeffekte, eine bessere Auslastung der Produktionskapazitäten infolge des Absatzanstieges sowie erzielte Einsparungen auf der Gemeinkostenseite zurückführen. Zudem verbesserte sich das operative Ergebnis der Division Rohstoffe infolge einer guten Auslastungssituation der beiden österreichischen Rohstoffwerke, Breitenau und Hochfilzen, die hauptsächlich basische Massen für die Stahlindustrie, insbesondere zum Einsatz im Elektrolichtbogenofen produzieren, sowie geringerer Produktionskosten am norwegischen Standort, Porsgrunn, deutlich. Hingegen blieb das operative Ergebnis der Division Industrial aufgrund rückläufiger Umsätze hinter jenem des Vorjahres zurück. Die operative Ergebnis-Marge des RHI Konzerns konnte von 7,6% im 1. Halbjahr 2015 auf 8,5% im 1. Halbjahr 2016 gesteigert werden.

Das EBIT des abgelaufenen Halbjahres belief sich auf € 68,8 Mio und beinhaltet einerseits einen negativen Ergebniseffekt in Höhe von € 4,6 Mio aus der Entkonsolidierung des US-amerikanischen Tochterunternehmens RHI Monofrax, LLC infolge des Verkaufes an den deutschen Private Equity Fonds Callista sowie andererseits einen positiven Nettoeffekt aus dem Stromliefervertrag in Norwegen. Hier konnten durch den Eigenverbrauch, den Verkauf zu Marktpreisen sowie gestiegene Strom-Futurepreise rund € 3,0 Mio an finanziellen Verbindlichkeiten ertragswirksam aufgelöst werden.

Q2/2016
Im 2. Quartal 2016 erhöhte sich der Umsatz des RHI Konzerns gegenüber dem vorangegangen Quartal um 13,0% auf € 440,5 Mio. Die Steigerung lässt sich insbesondere auf deutlich höhere Umsatzbeiträge der Division Stahl, insbesondere aus Europa, Afrika sowie der GUS-Region, sowie der Geschäftsbereiche Umwelt, Energie, Chemie und Nichteisenmetalle zurückführen.

Das operative Ergebnis erhöhte sich unter anderem aufgrund einer besseren Auslastung der Produktionskapazitäten infolge des Absatzanstieges von € 30,3 Mio im 1. Quartal 2016 auf € 39,9 Mio im abgelaufenen Quartal. Zusätzlich ist das operative Ergebnis des 2. Quartals 2016 durch positive Wechselkurseffekte aus der Abwertung des Euros beeinflusst. Die operative Ergebnis-Marge des RHI Konzerns verbesserte sich somit von 7,8% im 1. Quartal 2016 auf 9,1% im abgelaufenen Quartal.

Das Working Capital verringerte sich das fünfte Quartal in Folge und betrug zum 30.06.2016 € 495,1 Mio nach € 532,6 Mio zu Jahresende 2015. Der Rückgang um € 37,5 Mio lässt sich sowohl auf geringere Bestände als auch auf geringere Lieferforderungen zurückführen.

Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit belief sich im 1. Halbjahr 2016 auf € 76,7 Mio nach € 64,9 Mio in der Vergleichsperiode 2015. Abzüglich des Cashflows aus der Investitionstätigkeit von € -17,1 Mio im abgelaufenen Halbjahr ergibt sich ein Free Cashflow von € 59,6 Mio nach € 62,8 Mio im 1. Halbjahr 2015. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich trotz der Dividendenzahlung in Höhe von € 29,9 Mio von € 397,9 Mio zu Jahresende 2015 auf € 373,9 Mio zum 30.06.2016.

Ausblick
Trotz des herausfordernden Marktumfeldes erhöht der Vorstand der RHI AG infolge der erfreulichen Ergebnisentwicklung im abgelaufenen Halbjahr den Ausblick. So wird für das Gesamtjahr 2016 eine operative Ergebnis-Marge von rund 8% erwartet, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von rund einem Prozentpunkt entspricht.

Aktuell arbeitet RHI aufgrund der Entwicklung in den Kundenindustrien an der weiteren Optimierung der Werksstruktur, die im laufenden Geschäftsjahr zu einer Anpassung der Produktionskapazitäten in Europa führen könnte. Zusätzlich wurden diverse Kostenmaßnahmen in den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungsbereichen definiert. Die geplante Fortführung des Working Capital-Abbaus sollte die Free Cashflow-Generierung unterstützen und zu einer weiteren Reduktion der Nettoverschuldung führen.

in € Mio 1H/2016 1H/2015 Delta 2Q/2016 1Q/2016 Delta
Umsatzerlöse 830,2 902 -8,00% 440,5 389,7 13,00%
EBITDA 100,6 102,5 -1,90% 57,4 43,2 32,90%
EBITDA-Marge 12,10% 11,40% 0,7pp 13,00% 11,10% 1,9pp
Operatives Ergebnis 1) 70,2 68,6 2,30% 39,9 30,3 31,70%
Operative Ergebnis-Marge 8,50% 7,60% 0,9pp 9,10% 7,80% 1,3pp
EBIT 68,6 68,6 0,00% 41,5 27,1 53,10%
EBIT-Marge 8,30% 7,60% 0,7pp 9,40% 7,00% 2,4pp
Ergebnis vor Ertragsteuern 62,9 63 -0,20% 39,1 23,8 64,30%
Ergebnis nach Ertragsteuern 38,9 44,6 -12,80% 24,1 14,8 62,80%

1) EBIT vor Aufwendungen aus Derivaten aus Lieferverträgen, Wertminderungsaufwendungen und Restrukturierungseffekten