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Positive Entwicklung in den ersten neun Monaten 2010 – Wachstumsschritte in Brasilien, Russland und China

04. November 2010

Die RHI AG, Weltmarktführer bei Feuerfestprodukten konnte in den ersten drei Quartalen im Vergleich zu den von der Krise geprägten Vorjahresquartalen beträchtliche Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis erzielen. Im Rahmen der Konzernstrategie wurden im 3. Quartal Schritte gesetzt, um die Positionierung von RHI in den Emerging Markets Brasilien, Russland und China zu stärken. Gleichzeitig wurde mit der Entscheidung, Werke in Chile und Kanada zu schließen, strukturelle Maßnahmen gesetzt, die zukünftige Kosteneinsparungen ermöglichen.

Der Umsatz des RHI Konzerns stieg in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 um 24,6% auf € 1.122,0 Mio (2009: € 900,2 Mio). Das operative Ergebnis des Konzerns wurde um 135,6% auf € 107,2 Mio. (2009: € 45,5 Mio) erhöht.

Im Quartalsvergleich 2009/2010 konnte ein Umsatzplus von 29,0% auf € 381,3 Mio erzielt werden. Dabei konnte vor allem die Division Stahl gegenüber dem 3. Quartal 2009 um 42,0% zulegen. Der Umsatz der Division Industrial erhöhte sich um 7,1%. Das operative Konzernergebnis stieg gegenüber der Vergleichsperiode 2009 um 124,7% auf € 32,8 Mio. Die operative Ergebnis-Marge verbesserte sich von 4,9% auf 8,6%. Das EBIT verbesserte sich trotz Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von € -6,4 Mio, die zum großen Teil auf Werksschließungen in Chile und Kanada zurückzuführen waren, auf € 26,4 Mio, nach € 11,4 Mio im 3. Quartal 2009.

Gegenüber dem 2. Quartal 2010 entwickelte sich das 3. Quartal 2010 vor allem aufgrund unverändert schwieriger Rahmenbedingungen in der Division Industrial leicht schwächer. Die Umsatzerlöse lagen 4,3% unter dem Vorquartal. Belastend wirkte sich auch der Anstieg bei wichtigen Rohstoffpreisen aus, da Preiserhöhungen im Berichtszeitraum erst teilweise durchgesetzt werden konnten.

Zum Stichtag 01.10.2010 erhöhte RHI die Eigenkapitalquote weiter auf 23,2% (nach 22,3% zum 02.07.2010). Aufgrund vorgezogener Rohstoffkäufe in China, getätigter Investitionen und der Barabfindung im Squeeze-Out-Verfahren bei der deutschen Didier Werke AG stieg die Nettoverschuldung von € 234,4 Mio im Vorquartal auf € 278,1 Mio.

Grundstückskauf für künftige Produktionsstätte in Brasilien
RHI erwarb Ende Oktober ein 980.000 m² großes Grundstück im Bundesstaat Rio de Janeiro. Damit wurde die Basis für die Errichtung einer Produktionsstätte für Feuerfestprodukte gelegt. Abhängig vom endgültigen Layout und der Produktionsbandbreite des geplanten Werks ist mit einer Investitionssumme von mindestens € 30 Mio zu rechnen. Im ersten Ausbauschritt könnten bis zu 100.000 Tonnen feuerfeste Steine und Massen hergestellt werden. Der Baubeginn soll in den ersten vier Monaten 2011 stattfinden, der Produktionsstart ist für Ende 2012 geplant. In Russland wurde der Anteil am Feuerfestproduzenten ZAO Podolsk Refractories auf 23,5 % aufgestockt. Weiters wurde Ende September der dritte Tunnelofen in Dalian in Betrieb genommen und damit die Produktionskapazität in China um 20% auf 270.000 Tonnen erhöht.

1. – 3. Quartal
in € Mio 2010 20091) Veränderung
Umsatzerlöse 1.122,00 900,2 24,60%
Operatives Ergebnis 107,2 45,5 135,60%
Operative Ergebnis-Marge 9,60% 5,10% 4,5ppts
EBIT 96,7 32,8 194,80%
EBIT-Marge 8,60% 3,60% 5,0ppts
Gewinn vor Ertragsteuern 83,3 6,7 1143,30%
Gewinn 88,8 4,4 1918,20%
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit -4,9 145,3 -103,40%
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte’ 30,4 21,8 39,40%
Mitarbeiterstand zum 01.10. 7.370 7.078 4,10%

1)nach Umgliederung

Division Stahl
Nach fünf Wachstumsquartalen in Folge seit der Krise schwächte sich die weltweite Stahlproduktion im 3. Quartal 2010 erstmals ab. Die Division Stahl erzielte in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres dennoch eine signifikante Umsatz- und Ertragssteigerung. Die Umsatzerlöse lagen mit € 720,4 Mio um 44,8% über dem Wert der Vorjahresperiode. Das operative Ergebnis in der Division Stahl wurde von € – 5,8 Mio auf € 46,3 Mio gesteigert.

Im 3. Quartal verbesserte sich der Divisionsumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 42,0% auf € 254,2 Mio. Trotz der Abkühlung der Stahlkonjunktur konnte auch gegenüber dem 2. Quartal ein Umsatzzuwachs von 2,8% und damit eine deutliche Outperformance des Marktes erzielt werden. Das operative Ergebnis des 3. Quartals lag in der Division Stahl bei € 15,4 Mio und damit deutlich über dem Wert des Vorjahres (€ 4,0 Mio).

Division Industrial
Das 3. Quartal 2010 war in der Division Industrial von der saisonalen Schwäche während der Sommermonate und unverändert schwierigen Rahmenbedingungen in der Bau- und Glasindustrie geprägt. Generell hat der Investitionszyklus nach der Krise auch im 3. Quartal noch nicht wieder eingesetzt.

Der Umsatz der Division lag in den ersten drei Quartalen mit € 382,4 Mio demnach auch unter dem Vorjahreswert von € 387,7 Mio. Im 3. Quartal 2010 konnte mit € 120,3 Mio Umsatz der Wert des 3. Quartals 2009 von € 112,3 Mio übertroffen werden, gegenüber dem 2. Quartal 2010 (€ 144,8 Mio) musste jedoch ein Rückgang verzeichnet werden. Das operative Ergebnis betrug im 3. Quartal € 13,0 Mio. Die Restrukturierungskosten von € 9,3 Mio entstanden im Zusammenhang mit der Schließung der Werke in Chile und Kanada.

Division Rohstoffe
Die Division Rohstoffe erzielte in den ersten neun Monaten 2010 Umsätze von insgesamt € 120,9 Mio nach € 95,9 Mio in der Vorjahresperiode. Im 3. Quartal 2010 verbesserte sich der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 um 33,3% von € 32,4 Mio auf € 43,2 Mio. Ursache waren die deutlich höhere Nachfrage der Division Stahl sowie auch um 47,7% höhere externe Umsätze. Das operative Ergebnis betrug im Berichtsquartal € 4,4 Mio, was gegenüber dem Vorquartal eine Steigerung von 100% bedeutet und auf die gestiegenen Marktpreise bei magnesitischen Rohstoffen zurück zu führen war.

Ausblick
In der Division Stahl geht RHI für das 4. Quartal 2010 von einem leicht unter dem Vorquartal liegenden Geschäftsverlauf aus. Das Wachstum der Stahlproduktion wird sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2010 weiter leicht abschwächen.

In der Division Industrial lassen der Auftragsstand und das einsetzende Winterreparaturgeschäft ein gutes 4. Quartal 2010 erwarten. Die Entwicklung in der Division Rohstoffe wird auch im 4. Quartal 2010 von weiteren Preissteigerungen und einer hohen Auslastung gekennzeichnet sein.

Insgesamt erwartet RHI für das 4. Quartal 2010 eine leichte Umsatzverbesserung gegenüber dem 3. Quartal 2010. Das Ergebnis des 4. Quartals wird aufgrund positiver Mixeffekte aus dem gestiegenen Industrial-Geschäft sowie negativer Preiseffekte aus den noch nicht vollständig weitergegebenen Rohstoffpreiserhöhungen auf dem Niveau des 3. Quartals zu liegen kommen. Im Gesamtjahr 2010 wird RHI mit einem Umsatz von rund € 1,5 Mrd den Wert des Vorjahres deutlich übertreffen.