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Vorläufiges Ergebnis 2010 der RHI AG: Umsatzsteigerung von 23% führt zu EBIT-Steigerung von 130% (ad hoc)

08. March 2011

Starke Erholung der Weltstahlproduktion in 2010 – RHI Division Stahl wächst über dem Markt

  • Industrialgeschäft vom Reparaturgeschäft getrieben – Neuprojekte verstärkt ab Q4
  • Operative Ergebnis-Marge von 6,4% auf 9,1% gesteigert
  • RHI wird in der Hauptversammlung eine Dividende vorschlagen

 

Kennzahlen RHI Konzern – Vorläufiges Ergebnis 2010

2010 2009 1) +/- 2010 2009 1) +/-
Q4 Q4
Absatz (tausend t) 1.786,70 1.436,20 24,40% 474,5 426 11,40%
in € Mio
Umsatzerlöse 1.522,90 1.236,90 23,10% 400,9 336,7 19,10%
Division Stahl 977,3 703,6 38,90% 256,9 206,2 24,60%
Division Industrial 517,8 513,6 0,80% 135,4 125,9 7,50%
Division Rohstoffe
Außenumsatz 27,8 19,7 41,10% 8,6 4,6 87,00%
Innenumsatz 137,4 115,4 19,10% 35,7 34,6 3,20%
Operatives Ergebnis 2) 138,8 79 75,70% 31,6 33,3 -5,10%
Division Stahl 62,7 2,7 2222,20% 16,4 8,4 95,20%
Division Industrial 74,3 64,6 15,00% 22,1 18,4 20,10%
Division Rohstoffe 1,8 11,7 -84,60% -6,9 6,5 -206,20%
EBIT 126 54,8 129,90% 29,3 22 33,20%
Division Stahl 61,7 -6,7 1020,90% 14 4,1 241,50%
Division Industrial 60,6 54,2 11,80% 20,1 15,1 33,10%
Division Rohstoffe 3,7 7,3 -49,30% -4,8 2,8 -271,40%

1) nach Umgliederung
2) vor Wertaufholungen/Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen

Marktumfeld
Nach dem krisenbedingten Rückgang der Weltstahlproduktion im Jahr 2009 um 8% (außerhalb Chinas -20%), war das Jahr 2010 von einer weltweiten Erholung gekennzeichnet. Die Weltstahlproduktion im Jahr 2010 stieg auf 1,4 Mrd Tonnen und lag damit rund 15% höher als im Vergleichsjahr 2009, wobei sich vor allem die für RHI wichtigen Regionen EU27(+24,6%), Nordamerika (+35,7%) und Asien exkl. China (+17,3%) besonders gut entwickelten.

Sowohl die Zement- als auch die Glasindustrie waren mit Ausnahme der Wachstumsregionen China und Brasilien, wo Infrastrukturprojekte Neubauprojekte trieben, investitionsseitig zurückhaltend. Erst im 4. Quartal wurde eine Erholung sichtbar. Im Bereich Nichteisenmetalle bewirkten die hohen Preisniveaus bei Nickel, Blei und Zink ein Wiederaufleben von Investitionsprojekten. So konnte zu Jahresende ein Großauftrag in Höhe von € 47 Mio im Bereich Ferrochrom akquiriert werden, der erst 2012 ausgeliefert werden wird.

Geschäftsentwicklung
Der Umsatz der RHI stieg im Jahr 2010 um 23,1% auf € 1.522,9 Mio (Vorjahr: € 1.236,9 Mio), das operative Ergebnis konnte um 75,7% auf € 138,8 Mio (Vorjahr: € 79,0 Mio) gesteigert werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich somit um 129,9% auf € 126,0 Mio (Vorjahr: € 54,8 Mio) und berücksichtigt Restrukturierungsmaßnahmen und Wertminderungsaufwendungen für die Schließung der Werke in Chile und Kanada sowie eines Rohstoffwerkes in EMEA. Die operative Ergebnis-Marge lag im Jahr 2010 mit 9,1 % aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffkosten über der des Vorjahres von 6,4%, aber unter dem Vorkrisenniveau von 10,4%.

Die Division Stahl konnte im Jahr 2010 von der guten Entwicklung der Stahlindustrie profitieren und im Jahresverlauf den Umsatz jedes Quartal weiter steigern und sogar das Umsatzniveau von 2008 übertreffen. Der Umsatz betrug € 977,3 Mio (Vorjahr: € 703,6 Mio) und lag mit € 256,9 Mio im vierten Quartal rund 25% über dem Umsatz des vierten Quartals 2009. Das operative Ergebnis der Division wurde von den stark gestiegenen Rohstoffpreisen negativ beeinflusst, welche an die Kunden aufgrund der Vereinbarungen nur schrittweise mit einer Verzögerung weiter gegeben werden können.

Das stark durch den Investitionszyklus geprägte Geschäft der Division Industrial kam umsatzmäßig 2010 auf dem Niveau 2009 zu liegen. Bei einem Umsatz von € 517,8 Mio (Vorjahr: € 513,6 Mio) lag das operative Ergebnis von € 74,3 Mio deutlich über dem Vorjahreswert von € 64,6 Mio. Ende 2010 wurde der Vertrag über die ganzheitliche Übernahme der ZAO Podolsk Refractories unterfertigt; das Closing wird im zweiten Quartal 2011 erfolgen.

Die Division Rohstoffe war im gesamten Jahr 2010 gut ausgelastet und konnte sowohl den Innen- als auch den Außenumsatz deutlich steigern.

Bilanz
Das Eigenkapital der Gesellschaft konnte um 55,7% auf € 320,9 Mio (Vorjahr: € 206,1 Mio) erhöht werden, die Eigenkapitalquote betrug zum Bilanzstichtag 22,2% (Vorjahr: 16,2%). Die Nettoverschuldung betrug zum 31.12.2010 aufgrund des gestiegenen Working Capitals € 341,0 Mio (Vorjahr: € 255,9 Mio). Der Vorstand der RHI AG wird der Hauptversammlung am 6. Mai 2011 eine Dividende in Höhe von € 0,50 pro Aktie vorschlagen.

Ausblick
Generell rechnet RHI aufgrund der durchwegs positiven Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2011 mit einem Umsatzwachstum von rund 5% gegenüber dem Vorjahr. Treiber dieses Wachstums in der RHI sollte mengenmäßig vor allem die Division Industrial sein, welche im vierten Quartal 2010 positive Signale aus allen Kundenindustrien bekam. Im stark kompetitiven Stahlbereich steht aufgrund der notwendigen Preiserhöhungen in den entwickelten Märkten die Verteidigung der bestehenden Marktanteile im Mittelpunkt. Deshalb wird der Beitrag der Division Stahl zum Umsatzwachstum zum größten Teil aus den geplanten Preiserhöhungen erwartet.

Alle genannten Daten für 2010 sind vorläufig, das endgültige Ergebnis sowie die Konzernbilanz 2010 werden am 21. März 2011 nach Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat veröffentlicht werden.