Vorläufiges Ergebnis der RHI AG: Strukturmaßnahmen, Kostenmanagement und starkes viertes Quartal ermöglichten deutlich positives Ergebnis (ad hoc)

11. March 2010

Kennzahlen – vorläufiges Ergebnis 2009

  • Restrukturierungsprogramm zeigt deutlich positive Effekte
  • Deutliche Steigerung der operativen Marge auf 9,9% im vierten Quartal
  • Umsatz 2009: € 1.236,9 Mio (-22,5%)
  • Operatives Ergebnis: € 79,0 Mio (-52,5%)
  • EBIT: € 54,8 Mio durch Restrukturierungsmaßnahmen und Wertminderungsaufwendungen von € 24,2 Mio belastet
  • Steigerung des operativen Cashflow um rund 64% auf € 202,0 Mio
  • Deutliche verbesserte Bilanzkennzahlen
  • Reduzierung der Nettoverschuldung von € 375,0 Mio auf € 233,2 Mio
  • Eigenkapital um 25% auf € 227,8 Mio gesteigert
  • Positive Nachfrage setzt sich im ersten Quartal 2010 fort
2009 20081) 2009 20081)
Q4 Q4
Absatz (tausend t) 1.436,20 1.952,60 426 390
in € Mio
Umsatzerlöse 1.236,90 1.596,70 336,7 375,8
Division Stahl 703,6 957,6 206,2 208,5
Division Industrial 513,6 605,6 125,9 158,8
Division Rohstoffe
Außenumsatz 19,7 33,5 4,6 8,5
Innenumsatz 439,1 583,8 128,5 138
Operatives Ergebnis2) 79 166,2 33,5 18,2
Division Stahl 18,8 76,5 13,4 0,9
Division Industrial 75,5 79,3 22 21,9
Division Rohstoffe 10,5 28,2 6,7 -2
Holding / Sonstiges -25,8 -17,8 -8,6 -2,6
EBIT 54,8 148,4 22 0,4
Division Stahl 11,9 71,4 10 -4,2
Division Industrial 67 75,5 19,2 18,1
Division Rohstoffe 6,1 19,3 3 -10,9
Holding / Sonstiges -30,2 -17,8 -10,2 -2,6

1) angepasst 2) vor Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen

 

Marktumfeld
Das Jahr 2009 war von einem massiven Einbruch der Stahlproduktion in Europa und Nordamerika im ersten Halbjahr und von einer Erholung im zweiten Halbjahr geprägt. Über das gesamte Jahr verzeichnete die Stahlproduktion einen Rückgang von 30% in der EU27 sowie von 34% in Nordamerika. Die chinesische Stahlproduktion hingegen verzeichnete ein Wachstum von 13,5%. Der Zementmarkt brach in Ländern wie Großbritannien und Russland bis zu 50% ein, Märkte wie China und der Nahe/Mittlere Osten zeigten sich von der Krise unbeeindruckt. Die Glasindustrie konzentrierte sich mit ihren Investitionen lediglich auf laufzeitverlängernde Reparaturen und die  niedrigen Rohstoffpreise bedingten einen Investitionsstopp in der Nichteisenmetallindustrie.

Geschäftsentwicklung
Bei einem um 22,5 % auf € 1.236,9 Mio (nach € 1.596,7 Mio) gesunkenen Umsatz betrug das operative Ergebnis € 79,0 Mio (nach € 166,2 Mio). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei € 54,8 Mio (nach Restrukturierungsmaßnahmen und Wertminderungsaufwendungen von insgesamt € 24,2 Mio) nach € 148,4 Mio im Geschäftsjahr 2008. Dieser Wert wurde durch Kapazitätsanpassungen in allen drei Divisionen, das eingeleitete umfassende Kosteneinsparungsprogramm und eine somit wesentlich verbesserte Kostenstruktur erreicht. Die operative Marge lag im Jahr 2009 bei 6,4 %, verbesserte sich allerdings in Q4 signifikant auf 9,9 %. Damit lag sie knapp unter der Marge des Jahres 2008 von 10,4 %.

Die Division Stahl konnte im Jahr 2009 die Marktposition als Komplettanbieter mit innovativen Lösungen in den angestammten Märkten verteidigen sowie in wichtigen neuen Märkten wie Brasilien deutlich ausbauen. Der Umsatz betrug € 703,6 Mio (nach € 957,6 Mio) und lag mit € 206,2 Mio im vierten Quartal um 15% klar über dem Niveau des dritten Quartals 2009.

Die Division Industrial profitierte im ersten Quartal 2009 noch von aus 2008 stammenden Projekten und war ab dem zweiten Quartal 2009 von einem Nachfrageeinbruch betroffen. Bei einem Umsatz von € 513,6 Mio (nach € 605,6 Mio) lag das operative Ergebnis von € 75,5 Mio unwesentlich unter dem Vorjahreswert von € 79,3 Mio.

Das operative Ergebnis der Division Rohstoffe belief sich auf  € 10,5 Mio (Vorjahr € 28,2 Mio) und war von der Kapazitätsunterauslastung in den ersten drei Quartalen belastet.

Maßnahmen
Das eingeleitete Kosteneinsparungsprogramm brachte für 2009 mit rund € 53 Mio ein über den angestrebten € 40 Mio liegendes Einsparungsergebnis. Durch aktives Cash Flow Management konnte der operative Cash Flow um 64% auf € 202,0 Mio gesteigert werden. Weiters  wurde RHI 2009 mit der neuen Profit Center Struktur markt- und kundennäher ausgerichtet. Ein neues Standortkonzept ermöglicht  die flexible Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten. Das Projekt „Simplification“ wird zur Vereinfachung der internen Prozesse führen. Insgesamt wurden durch diese Maßnahmen die Weichen für künftiges Wachstum gestellt.

Bilanz
Die Nettoverschuldung zum 31.12.2009 konnte gegenüber dem Vorjahres-Bilanzstichtag um 38% auf € 233,2 Mio gesenkt werden. Die Eigenkapitalquote  per 31.12.2009 betrug 17,9% (nach 13,7%).

Ausblick
Aus heutiger Sicht erwartet RHI im ersten Halbjahr 2010 die Fortsetzung  des positiven Trends in der Division Stahl. Umsatz und Ergebnis der Division werden im ersten Quartal auf ähnlichem Niveau wie im vierten Quartal 2009 zu liegen kommen. Die Entwicklung des stark projektgetriebenen Industrial Geschäfts wird wesentlich von den erwarteten Infrastrukturprojekten in Europa und Nordamerika, den Rohstoffpreisen und den Finanzierungsmöglichkeiten der Kunden abhängen. Die Division Rohstoffe rechnet 2010 bei den Anlagen in Europa mit weitest gehender Vollauslastung.

Für das Gesamtjahr erwartet RHI weiteres Wachstum in der Division Stahl, während sich die Division Industrial ähnlich dem Jahr 2009 entwickeln wird. Aufgrund der Markterholung, dem Ausbau der Marktposition sowie der verbesserten Kostenstruktur rechnet  RHI mit einer Umsatz- und Ertragssteigerung.

Alle genannten Daten für 2009 sind vorläufig, das endgültige Ergebnis sowie die Konzernbilanz 2009 werden am 26. März 2010 nach Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat veröffentlicht werden.